Was für ein Jahr

Also eigentlich dachte ich ja, dass ich dieses Jahr vor allem viel laufen, daneben auch viel Skifahren und natürlich sehr motiviert mein 90%-Pensum bei meinem Lieblingsarbeitgeber abarbeiten würde. Ah, ja, nicht zu vergessen die fehlenden 10% bei meinem zweiten Lieblingsarbeitgeber. Daneben hatte ich noch ein CAS an der HSLU (bei Nils Hafner (der hat einen Wikipedia-Eintrag und hier einen professoralen Gastauftritt) einfach um etwas Abwechslung in die Normalität zu bringen.

Nun, es sollte anders kommen: irgendwann im Januar hörte man von einem neuartigen Virus, irgendwann etwas später von einer abgeriegelten Stadt (mit der Einwohnerzahl der Schweiz) irgendwo in China (und damit ganz weit weg). Ja und dann ging es plötzlich schnell: Ende Februar verbot der Bundesrat Grossveranstaltungen (wow, unglaublich, wie entschlossen der Bundesrat damals handelte), zwei Wochen später wurden Reataurants auf 50 Personen beschränkt und drei Tage später ganz geschlossen. Und wir sollten alle zu Hause bleiben und taten dies auch grossmehrheitlich.

Gegen das Ende eines recht entspannten Sommers beschloss die Mutter meines Lieblingsarbeitgebers diesen zu integrieren, netterweise beschloss diese Mutter dann auch, zu meinem neuen Lieblingsarbeitgeber zu werden. Das bedeutete dann vor allem mal viel Arbeit, so dass ich fast ein wenig verpasste, wie die Fallzahlen mal locker auf ein Mehrfaches des Frühlings explodierten.

Da geriet #Projekt3660 ein wenig in den Hintergrund. Was nichts daran änderte, dass ich nach skibedingt schwachem Start den Lockdown im Frühling zu einer grandiosen Aufholjagd genutzt hatte, im Sommer den Vorsprung leicht ausbaute und es im Herbst eigentlich recht gemütlich hätte nehmen können. Hätte, hätte Fahrradkette. Diverse Spendenzusagen hatten nämlich auf meinen Ehrgeiz abgezielt und spendeten nicht etwa für das Erreichen des Ziels von 3660 KM oder 10 pro Tag oder einen Betrag pro Kilometer sondern für Mehrkilometer. Das ausgeklügeldste System entwickelte Remo, der in Anlehnung an das Qualifikationssystem meines alten und meines neuen Lieblingsarbeitgebers (der alte war auch sein Arbeitgeber, es ist unbekannt, ob auch Lieblingsarbeitgeber) eine gesamtkilometerabhängige Kilometerspende definierte. Lange Rede kurzer Sinn: bis 3842.99 Km hätte er 5 Rp pro Kilometer bezahlt und weil die Schwelle für 10 Rappen unerreichbar war, werde ich heute Abend (und darauf habe ich lange abgezielt) genau 3843 KM erreichen, womit er gemäss seiner Zusage 7 Rappen pro KM spendet. Was er schon getan hat und dabei sogar noch grosszügig aufgerundet. Ja, ich bin käuflich. Habt ihr was anderes erwartet bei meinem Berufsstand?

Sehr gefreut hat mich das persönliche Engagement von Peter. Er hat seine sommerliche Radtour genützt und pro gefahrenen Kilometer einen Franken gespendet. Und weil er sehr weit geradelt ist und dann auch noch aufgerundet hat, sind so weitere CHF 500 zusammengekommen. Und auch schön, dass die Geldübergabe für ein gemeinsames Bier (damals im recht unbeschwerten Sommer 2020) genutzt werden konnte.

Auch gefreut haben mich Spenden von Personen, zu denen ich keinen Kontakt mehr hatte, die ich flüchtig oder im Extremfall gar nicht kenne. Die erste solche Person war Hannes (ja, wow, genau, er ist sogar so was wie ein lokaler Promi mit ganzen vielen Hits bei google) und obwohl ich ihn immer noch nicht kenne, mag ich ihn sehr gut, obwohl er sich früh als Fan des HC Lugano geoutet hat (was total unentschuldbar und ein klar freundschaftsverhindernder Grund ist).

Ja, und heute Abend beschliesse ich nun #Projekt3660 (aus welchem #Projekt3843.01 geworden ist). Und wer jetzt in seinem Hosensack noch eine dank Corona nicht ausgegebene 50er-Note findet, der möge diese doch direkt an 4Africa spenden.

Ja, damals, 2020, als es die NAB noch gab…

Spenden mit dem Vermerk #Projekt3660 kommen direkt dem Projekt Yankho zugute, mit welchem sichergestellt ist, dass 300 Schulkinder (wovon 50 Waisen) unterrichtet werden. Und wenn man liest, dass da in Malawi Geld gebraucht wird für die Ausbildung von Kindern, dann muss man doch zugeben, dass es uns trotz Corona eigentlich immer noch recht gut geht und die Frage, ob wir jetzt Skifahren können oder nicht ein klassisches #firstworldproblem ist. Daher ganz herzlichen Dank an alle, welche sich mit einem grösseren oder kleineren Betrag an der Lösung eines #thirdworldproblem beteiligt haben, beteiligen oder beteiligen werden.

Next stop: 2021

Machet‘s guet und bliebed xund!

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