Nachdem unsere Sommerreise mit der Aida von der Buchung bis zur Abreise nicht nur aber auch infolge Tonas Beinbruch etwas spassreduziert (berichtet darüber habe ich hier und da) war, entschieden wir uns, den üblichen Jahreswechsel auf den Skipisten von Arosa durch eine Kreuzfahrt rund um die Kanarischen Inseln zu ersetzen. Doch zuerst mal ein Bild der Mein Schiff 4.

Die Buchung
Wir verzichteten auf eine Direktbuchung sondern suchten Laura bei Tui in Baden auf (herzliche Gratulation zum Gastauftritt). Genau genommen waren wir fest entschlossen, eine Woche Costa auf dem Mittelmeer zu buchen. Sie redete uns dies aus mit den Argumenten der Anreise (Wartezeiten an Autobahnzahlstellen), den Stürmen auf dem Mittelmeer und den (lauten) italienischen Grossfamilien als primäre Zielgruppe. Sie fasste zusammen mit: wenn Du über Neujahr auf eine Kreuzfahrt willst, dann musst Du fliegen. Nun, gute Beratung ist für mich, einem Kunden etwas vorzuschlagen, worauf dieser nicht selber gekommen wäre und dann dafür zu sorgen, dass dieser Kunde dies wie vorgeschlagen umsetzt. Daher: very well done und 10 Punkte (auf der 10-er-Skala).
Die Anreise
Wie schon gesagt: Wir flogen, womit auch das Risiko eines fehlenden Schlafwagens bei Anreise mit dem Zug stark reduziert wurde. Edelweiss 06.05 ab Zürich, auf die Minute pünktlich, nur gut zur Hälfte voll und darum auch sehr bequem und da ja grad Silvester war, gönnten wir uns ein Cüpli zum Anstossen. 7 von 10 Punkten. Seien wir ehrlich: Economy wird nie mehr als 7 machen können.
Die Hardware
Wir hatten eine Veranda-Kabine mit extra grossem Balkon ganz hinten am Schiff gebucht. Ich würde die Kabine als irgendwo zwischen sehr geil und sehr dekadent bezeichnen. Und sie war nicht nur schön, sondern bot auch viel Stauraum (sehr wichtig, wenn mit Tona reisend).
Das Schiff so mittelgross mit gut 1000 Kabinen. Zum Essen zwei Buffets, zwei Bedienrestaurants (wobei der Fokus klar auf diesen liegt) und drei Bezahlrestaurants. Fast schon unzählige Bars mit noch unzähligeren Sitzgelegenheiten. Ein grosser 25-Meter-Pool auf dem Dach, dazu zwei grosse Whirlpools, sehr viele (auch an Seetagen genügend) Liegen, ein gut eingerichtetes Fitness-Studio. Wenn ich unbedingt etwas kritisieren will (ich muss ja meinem Ruf gerecht werden): die Lifte sind nicht ‚intelligent‘, was bei An- und Abreise zu unnötigen Wartezeiten führt. 9 Punkte auf der 10er-Skala.
Die Software
Ich würde alle Mitarbeitenden als sehr engagiert, freundlich und manchmal sogar lustig bezeichnen. Der Room-Service überraschte immer wieder mit ‚Deckentieren‘ und ich persönlich schätze den abendlichen Turn Down Service. Der Service in den Restaurants und in den Bars zügig (auch weil alle all-inclusive sind und darum die Abrechnung entfällt), das Getränke- und Speisenangebot abwechslungsreich und gut, die Landausflüge pünktlich und kompetent geführt. Friseuse und Tätowierer persönlich getestet und für sehr gut befunden. Wenn ich etwas kritisieren möchte: Wartezeiten in einer Bezahlbar sehr lang (vier Kellner standen sich im Sinne des Wortes auf den Füssen rum), die explizite Aufforderung, die Kundenbefragung positiv auszufüllen (weil sich die Crew darüber so freut) macht eine solche Kundenbefragung wertlos und dass der Kapitän bei der Offiziersvorstellung begleitet von Trockeneis aus dem Boden gefahren wurde, machte ihn für mich zu einem hochnotpeinlichen Kapitän. Also auch hier 9 wohlverdiente Punkte.

Fazit: eine tolle Kreuzfahrt auf einem tollen Schiff. Ich würde uns neu als zu #TeamMeinSchiff zugehörig erklären.

was bitte ist ein/eine „Cüpli“ ?
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Ich Glässchen Champagner / Prosecco / Sekt. Jetzt hast Du ein wenig Schweizerdeutsch gelernt 😉
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