Eine eher unglückliche #CustomerExperience – oder geht es doch um #Fachkräftemangel?

Dieser Text ist wieder ein Original von mir, Kollege ChatGTP hat in Bezug auf Feedbacks nicht gerockt. Gestern waren wir als Team zusammen essen, dies zu Ehren des neuen Teamleiters Marco, welcher hier zu einem erneuten Gastauftritt kommt. Wir gingen in ein Steak-House, nennen wir es hier «Kobe» in Anlehnung an das sauteure Rindfleisch aus Japan. Aber nein, das Restaurant heisst nicht «Kobe», es ist nicht japanisch und wir essen auch kein Kobe-Rind mal so rasch zum Lunch.

Ich hatte reserviert für 6, wir erschienen pünktlich – und standen dann erst mal ein wenig rum wie bestellt und nicht abgeholt. Dann wurden wir gefragt, ob wir drinnen oder draussen essen möchten, aufgrund des schönen Wetters entschieden wir uns für draussen (wie alle anderen Gäste auch). Nun, draussen war kein Tisch für uns gedeckt, der grösste verfügbare Tisch war ein 4-er. Kann man verstehen als «wir haben eine Frischluftallergie vermutet und darum drinnen gedeckt» oder «wir haben Ihre Reservation vergessen» oder «Sie sind zwar unsere einzige 6-er-Gruppe heute aber es war es uns nicht wert, vorgängig aufzudecken». Egal, ein mässig guter Start, erstmal weiter rumzustehen und zuzuschauen, wie da zuerst ein Tisch und zwei Stühle hergetragen wurden und dann die fehlenden Plätze eingedeckt wurden.

Endlich sitzend schauten wir dann mal so 5 Minuten zu, wie andere Gäste bedient wurden, Teamkollege Jürg (Premieren-Gastauftritt, herzliche Gratulation) erbarmte sich dann unser und besorgte Menukarten. Die Karte umfassend – aber mindestens zweimal durchgelesen bis wir endlich unsere Bestellung aufgeben konnten.

Das Essen wurde innert angemessener Zeit serviert, der Burger schmeckte richtig gut, die dazu gereichten country cuts («kautri köts») waren auch schwer in Ordnung. Auch die anderen Menus schienen gut zu sein, wenigstens hörte ich keine Klagen. Obwohl vier von uns Pommes als Beilage hatten, mussten wir nach Ketchup fragen. Es wurde dann (als der Burger schon halb gegessen war) eine kleine Portion gereicht – worauf Jürg (wow, Doppelgastauftritt) sich erneut darum kümmerte. Wir hatten dann reichlich rote Sauce.

Als wir aufgegessen hatten, wurden wir gefragt, ob alles recht gewesen sein. Worauf die freundliche Serviertochter mit leeren Händen verschwand, um zwei Minuten wieder zu kommen, um abzuräumen. Generell waren sehr viele «Leerläufe» zu beobachten, teilweise wurden diese vom Personal (welches übrigens wirklich nett war) halb rennend absolviert, aber leer zu rennen bringt halt immer noch weniger als beladen zu gehen. Kaffee konnten wir nicht bestellen, dafür musste wieder der Kellner mit dem Bestell-Pad kommen, immerhin konnte ich gleichzeitig die Rechnung verlangen. Auf eine Quittung verzichtete ich, denn auch für diese hätte er nach Bezahlvorgang nochmals zurück zur Hauptkasse gehen oder rennen müssen.

Insgesamt 70 Minuten für einen Dreigänger ZweigängerEingänger mit Kaffee und Dessert. Immerhin ausreichend Zeit um nochmals ausführlich den Nicht-Aufstieg des FC Aarau und die sich abzeichnende Verpflichtung von Alex Frei als Trainer zu diskutieren.

Fazit: Ein Restaurant besteht einfach gesagt aus Produktion (Küche) und Vertrieb (Service). Die Küche wirklich sehr ok. Der Service wirklich mühsam, wenn auch freundlich. Nun insgesamt fehlt es wohl an einer sinnvollen Organisation (Reservation, Bestellung, Abrechnung), Technik (z.B. ein Bezahlgerät, welches eine Quittung drucken kann) und geschultem Personal (und ja, Fachkräfte im Service erkennt man daran, dass sie nie leer laufen). Vielleicht fehlte es auch ganz generell ein wenig am Ehrgeiz, dem Gast ein positives Erlebnis zu bieten. Vielleicht ist es aktuell auch sehr schwierig, Mitarbeitende zu finden, welche sinnvolle Prozesse definieren, Entscheide betreffend Technik fällen und positive Gästeerlebnisse bieten können. Das wäre dann der vielzitierte #Fachkräftemangel und das wäre wirklich schade, denn in der Küche scheint Fachpersonal vorhanden. Vielleicht fehlt es auch einfach an Führung, welche gewisse Grundregeln (Reservationen werden vorgängig aufgedeckt) und organisatorische Abläufe (alle können Bestellungen aufnehmen, weil alle ein entsprechendes Gerät haben) definiert und implementiert. Langsam etwas viel hätte und vielleicht und man könnte ja allenfalls. Aber es war auf jeden Fall kein Hit.

Next Stop: Triebguet – die beweisen an jedem schönen Sommertag, dass auch bei grossem Andrang in Zeiten von Fachkräftemangel ein gutes oder gar tolles Gästeerlebnis möglich ist.

Typenähnliches Symbolbild – leider hatte ich vergessen, ein Bild zu machen..

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